Stephan Weil
Statement des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil
Das aktive Eintreten für Demokratie und für ein friedliches Zusammenleben ist von unschätzbarem Wert für die Entwicklung unserer Gesellschaft. Besonders auf der kommunalen Ebene ist es möglich, das Engagement der Vielen zu bündeln und ihm eine Stimme und eine Struktur zu geben. Hier leistet der Präventionsrat Oldenburg seit nunmehr 20 Jahren hervorragende Arbeit. Der Oldenburger Präventionsrat lässt sich davon leiten, dass Präventionsarbeit immer mit dem persönlichen Eintreten für die Werte einer demokratischen Gesellschaft verbunden ist. Seine Leit-Idee „Schau hin! Sag was! Tu was!“ verdeutlicht diesen Gedanken auf eine eindrückliche Weise.
Zivilcouragiertes Handeln, das Eintreten für Mitmenschen in Not oder Bedrängnis wird hier befördert. Dass dies mehr als nur eine abstrakte Idee ist, zeigt sich an den vielen Aktivitäten des Präventionsrates, in denen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen aktiv sind. Ein vorbildhaftes Beispiel ist für mich der Arbeitskreis Religionen, in dem Vertreterinnen und Vertreter verschiedener religiöser Gemeinden darüber beraten, was Religionen zum Wohle der Stadt tun können. In einer gemeinsamen Erklärung haben sich alle beteiligten Religionsgemeinschaften gegen Menschenverachtung, hasserfüllte Sprache und für einen würdevollen Umgang miteinander ausgesprochen. Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel ist aus meiner Sicht der Arbeitskreis Zivilcourage. Hier geht es um praktische Regeln für mehr Sicherheit, ohne dass Heldenmut gefordert würde, sondern um die kleinen Dinge, die jede und jeder anwenden kann.
Ein Beweis für die hohe Anerkennung, die der Präventionsrat Oldenburg in der Stadtgesellschaft genießt, ist das große Spendenaufkommen für den Förderverein des Präventionsrates. Insbesondere viele ortsansässige Unternehmen bringen sich hier im Rahmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung ein und würdigen damit auch die wertvolle Arbeit, die der Präventionsrat für Oldenburg leistet. Im Jubiläumsjahr hat der Präventionsrat Oldenburg einen Schwerpunkt auf „Demokratie und Prävention“ gelegt. Dies begrüße ich ausdrücklich, weil es zeigt, dass alle Ebenen der demokratischen Gesellschaft, also Bund, Land und Kommunen, ihren Beitrag zur Prävention – und damit letztlich auch zum Schutz der demokratisch-pluralistischen Gesellschaft – leisten können und sollten. Ich bin mir sicher, dass vom Oldenburger Präventionsrat auch in Zukunft wichtige Impulse für das friedliche Zusammenleben und die Wahrung der demokratischen Werte ausgehen werden. Hannover, im März 2020
Stephan Weil Niedersächsischer Ministerpräsident