Schülerinnen und Schüler stellen eigene Regeln auf
Heinrich-von-Oytha-Schule in Friesoythe behandelt PrimA-Challenge im Unterricht
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Schülerinnen und Schüler stellen eigene Regeln auf
Heinrich-von-Oytha-Schule in Friesoythe behandelt PrimA-Challenge im Unterricht
Kira Döpke ist eine von zwei Sozialpädagoginnen an der Heinrich-von-Oytha-Schule, Oberschule Friesoythe. Außerdem gehört sie dem Präventionsrat Friesoythe an. Dort hat sie von der PrimA-Challenge erfahren und die Idee gleich ins Lehrerzimmer der Oberschule getragen. Die Resonanz war ausgesprochen positiv. »Jeder Fachlehrer ist in seine Klasse gegangen und hat das Thema behandelt«, berichtet Kira Döpke. Die Schülerinnen und Schüler von Klasse 5 bis 10 haben dann eigene Regeln zur Internetnutzung aufgestellt und Plakate dazu gestaltet. »Wir haben die Ergebnisse gesammelt und nach einem Weg gesucht, diese für die ganze Schule verfügbar zu machen«, so Döpke. »So entstand die Idee, ein großes ›Handy‹ zu bauen und die Regeln von den Schülern für die Schüler dort veröffentlichen.«
Sieben Schüler_innen waren bereit, in ihrer Freizeit aus einer Holzplatte ein Riesenhandy zu fertigen, auf dem die gemeinsam erstellten Regeln für alle sichtbar werden sollten. Im 10. Jahrgang standen natürlich andere Regeln im Vordergrund als in Klasse 5. Die Schülergruppe hat versucht, die grundlegenden Dinge herauszuarbeiten, so dass es für alle Jahrgänge passt. Trotzdem waren es mehr Regeln, als auf eine Platte gepasst hätten. Damit sich alle Schüler_innen wiederfinden und für ihr Engagement belohnt werden, hängen nun drei große Handys im Eingangsbereich der Schule.
Um die Auswirkungen auf das Miteinander der Schüler_innen beurteilen zu können, ist es eine Woche nach dem Ende der Aktion noch zu früh, allerdings sind die drei Handys ein echter Anziehungspunkt. »Immer wieder stehen Schüler_innen und auch Eltern davor und beschäftigen sich mit den Regeln«, berichtet Döpke.
Unabhängig von der PrimA-Challenge gibt Kira Döpke zusammen mit ihrer Kollegin bereits seit zwei Jahren eine Whatsapp-Einheit im sechsten Jahrgang der Schule. »Wir wollen das Handy nicht verbieten, müssen aber den Umgang damit schulen. Gerade Whatsapp ist ein großes Thema im Bereich Mobbing, wir haben täglich damit zu tun«, sagt Döpke.
»Die Schüler_innen brauchen eine Möglichkeit, über all das zu reden, was aus den sozialen Netzwerken auf sie einströmt«, hat Döpke festgestellt. Die Vermittlung von Medienkompetenz sei daher ganz wichtig, »denn es geht dabei ja nicht nur um das Handy an sich, sondern um den Umgang der Schüler_innen miteinander. Ich denke, dass wir mit dieser Unterrichtsplattform wichtige Impulse setzen können«. Die Problematik sei aber auch im 5. Jahrgang vorhanden, daher wird überlegt, schon in dieser Klassenstufe mit der Schulung zu beginnen.
Döpke weist wie viele Ihrer Kolleg_innen auf das Problem des fehlenden Gegenübers hin. »Bei Textnachrichten sieht man keine Mimik, man hört keine Betonung, und oft wird aus einem kleinen Missverständnis ein heftiger Streit oder Mobbing.«
Die endgültige Lösung aller Cybermobbing-Probleme sieht auch Kira Döpke in dieser Aktion und den Whatsapp-Einheiten nicht. »Medienkompetenz bleibt uns als Thema in den nächsten Jahren erhalten, da kann man einfach nur dran bleiben.«