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GSG unterstützt Engagement des Präventionsrats

Stefan Könner (Geschäftsführer GSG), Stefanie Brinkmann-Gerdes (Mitarbeiterin GSG), Melanie Blinzler (Geschäftsführerin PRO), Eckhard Wache (Vorsitzender PRO); Bildrechte: Carsten Lienemann/ Präventionsrat Oldenburg (PRO)

Stefan Könner (Geschäftsführer GSG), Stefanie Brinkmann-Gerdes (Mitarbeiterin GSG), Melanie Blinzler (Geschäftsführerin PRO), Eckhard Wache (Vorsitzender PRO); Bildrechte: Carsten Lienemann/ Präventionsrat Oldenburg (PRO)

„Hast du das auch gehört?“ – mit dieser Frage machen der Niedersächsische Landespräventionsrat und der Präventionsrat Oldenburg (PRO) auf das Thema Häusliche Gewalt aufmerksam. Auf Flyern in Postkartenformat werden Nachbarschaften  ermutigt, das Thema direkt oder indirekt anzusprechen. Der Flyer enthält Infos, wie man sich verhalten kann und wo Betroffene oder Ratsuchende Unterstützung finden.

Bereits mehrfach wurde in den Medien darauf hingewiesen, dass in der Zeit der Corona-bedingten Einschränkungen von einem erhöhten Aufkommen an Gewalt und Auseinandersetzungen im häuslichen Umfeld ausgegangen werden muss. Die Möglichkeiten, sich Hilfe und Unterstützung zu holen,  sind hingegen eingeschränkt, so dass viele Taten ungemeldet ertragen werden und womöglich nicht gestoppt werden können.

Der Präventionsrat Oldenburg hat die Postkarten-Flyer für die Stadt Oldenburg organisiert und wird sie verteilen. Dafür braucht er Unterstützung. Die erste große Unterstützung erfährt er von der GSG OLDENBURG Bau- und Wohngesellschaft mbH.

Stefan Könner, Geschäftsführer der GSG, ließ sich - mit der gebotenen Distanz - von Eckhard Wache, Vorsitzender des PRO und Melanie Blinzler, Geschäftsführerin des PRO, einen großen Satz Flyer überreichen. Sie werden ab sofort über die Stadtteilbüros der GSG und auch über weitere Einrichtungen verteilt, mit denen die GSG kooperiert. Damit kann die GSG-Mieterschaft und die Oldenburger Bevölkerung für dieses drängende Thema sensibilisiert werden. Zugleich wird denjenigen geholfen, die unsicher sind, ob sie reagieren müssen oder nicht. Zu beachten ist hier immer auch die Situation der Kinder, die sich selbst am wenigsten helfen können.

„In Zeiten der Corona-Krise kommt für Betroffene die häusliche Isolierung erschwerend hinzu. Hier braucht es aufmerksame Nachbarn und Bekannte, die mit kleinen Schritten großes erreichen können“, sagt Eckhard Wache. Da, wo existenzielle Nöte und weitere Sorgen zur Corona-Krise hinzukommen, entsteht oft Druck, der Streit und Gewalt nach sich ziehen kann und gegebenenfalls eskaliert.

„Wir sind froh, dass wir an dieser wichtigen und empfindlichen Stelle die wertvolle Arbeit des Oldenburger Präventionsrates unterstützen und nachbarschaftliche Solidarität stärken können,“ bedankte sich Stefan Könner.
 

Prävention als Brandschutz – für den Bürger und für die Demokratie

20 Jahre Präventionsrat Oldenburg (PRO)

v.l. Melanie Blinzler, Eckhard Wache, Torsten Maus; Foto: Carsten Lienemann

v.l. Melanie Blinzler, Eckhard Wache, Torsten Maus; Foto: Carsten Lienemann

Viele Opfer konnten vermieden werden. In nun 20 Jahren konnte der PRO viel für die Vermeidung von Gewalt und Kriminalität erreichen. Die Versorgung der weiterführenden Schulen in Oldenburg mit Schulmediation, die Gewährleistung von Präventionsprojekten an Schulen und außerhalb von Schulen, die Stärkung von Senioren durch Aufklärung zu Seniorenspezifischen Delikten, die Aufklärung zu Gefahren des Internet für Kinder - das sind nur wenige Beispiele von insgesamt mehr als 100 Angeboten zu Gewalt- und Kriminalitätsprävention in 20 Jahren konsequenter Präventionsarbeit. 
Angesichts des 20jährigen Bestehens schauen die Vorsitzenden von PRO und Förderverein PRO auf eine beeindruckende Entwicklung zurück und auf kommende Aufgaben voraus.
„Das  bemerkenswerte Engagement für die Prävention in Oldenburg hat die Anforderungen an unseren Förderverein erhöht“, stellt Torsten Maus fest, Vorsitzender des Fördervereins PRO. „Von einzelnen Projekten bis hin zu mehrjährigen Präventionsprogrammen, insgesamt wurden in den 20 Jahren unseres Bestehens 1,7 Mio. € für Prävention eingesetzt. Darin ist die Infrastruktur des PRO enthalten, die seitens der Stadt als Hauptunterstützer des PRO gestellt wird. Und die mehr als 800.000€ an Spenden und Mitgliedsbeiträgen, die die umfangreichen Präventionsangebote ermöglichen.“ Zu dem finanziellen Volumen kommt das Engagement von mehr als 500 überwiegend Ehrenamtlichen hinzu, die im Durchschnitt mehr als 100 Stunden im Jahr für die Prävention aktiv waren und sind. „Es kennzeichnet den PRO, dass er fachliche Expertise und bürgerschaftliches Engagement miteinander verbindet. Dafür wurden wir bereits 2008 mit dem „Deutschen Förderpreis für Kriminalprävention“ für vorbildliche gesamtgesellschaftliche kommunale Prävention ausgezeichnet. Dem fühlen wir uns nach wie vor verpflichtet“, sagt Eckhard Wache, Vorsitzender des PRO.     

In seinem Jubiläumsjahr reagiert der PRO mit dem Jahresthema „Demokratie und Prävention“ auf aktuelle Entwicklungen. Unsere Demokratie ist unter Druck. Diskriminierung, Hass-Reden und Hass-Taten haben stark zugenommen, ebenso die Kriminalität im Internet. „Das Internet hat eine sehr große Bedeutung für die weitere Entwicklung unserer Demokratie.
Darum bedarf es auch hier des präventiven Ansatzes, um Medienmündigkeit auf ganzer Linie herzustellen, “ erläutert Wache das Bestreben des PRO. „Prävention ist dabei nicht der Feuerlöscher. Mit unserem Leitbild „Eine ganze Stadt macht Prävention“ gelingt es uns vielmehr, an einem nachhaltigen Brandschutz zu arbeiten. Das ist wirklich Prävention.“

Zu dem Brandschutz gehören auch die folgenden Angebote. Da sind die Lions Quest-Programme, die die Demokratieerziehung fördern. „Erwachsen werden“ und „Erwachsen handeln“, sie unterstützt der Förderverein im Zusammenspiel mit den Oldenburger Lions Clubs. Wie Demokratie funktioniert und mitgestaltet werden kann, zeigt auch „Pimp Your Town!“, ein Planspiel zur Kommunalpolitik, das der PRO in diesem Jahr in Kooperation mit den Oberschulen anbietet. Neu im Programm hat der PRO außerdem das Online-Training „Love-Storm“, das Strategien gegen Hass-Reden und „Shit-Storms“ aufzeigt.
Die Engagierten des Arbeitskreises Zivilcourage bringen am 25. März Auszüge aus „Haltung zeigen!“ im Elisabeth-Anna-Palais zu Gehör. Und das vom Bündnis für Demokratie und Toleranz ausgezeichnete Projekt „Lebendige Bibliothek“, an dem bereits über 700 Bürger teilgenommen haben, wird auch in diesem Jahr angeboten.
Hin und wieder wird Prävention konkret sichtbar: Das Projekt „BrückenKunst“ des Präventionsrates ist eines von „111 Orte in Oldenburg, die man gesehen haben muss“. In diesem Reiseführer wird ein Besuch des Graffiti-Projekts empfohlen.
Empfehlen lässt sich auch ein Besuch des Präventionsrates, physisch in der neuen Geschäftsstelle oder online auf der neuen Webseite.

»Presseinfo: Prävention als Brandschutz«


    Hintergrund „Besser ist es, den Verbrechen vorzubeugen, als sie zu bestrafen.“ Obwohl dieser Satz des italienischen Aufklärers und Rechtsphilosophen Cesare Beccaria über 250 Jahre alt ist, hat er an Aktualität nicht verloren. Jede verhinderte Tat bedeutet, dass es keine Opfer gibt. Mit seinen Präventionsangeboten erreicht der PRO jedes Jahr tausende Bürger in den verschiedenen Altersgruppen. Damit kann wachsender Polarisierung, der Zunahme von Verschwörungstheorien und Extremismus etwas entgegengesetzt werden. Die kommunale Prävention trägt dazu bei, dass Menschen sich für andere engagieren und für demokratische Grundwerte einsetzen. Die benannten Projekte im Internet: Pimp your town – Beteiligungsprojekt https://www.pimpyourtown.de/ Lions Quest – Erwachsen handeln – Demokratieerziehung https://www.lions-quest.de/lions-quest/ Love Storm – Prävention demokratiefeindlicher Entwicklungen https://love-storm.de Lebendige Bibliothek https://www.praeventionsrat-oldenburg.de/kultur-lebendige-bibliothek